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Dankbarkeit- Ein Heilmittel der besonderen Art? Das sagt die Studienlage

Dankbarkeit- Ein Heilmittel der besonderen Art? Das sagt die Studienlage

Gepostet am Apr 22, 2022 um 11:09 AM Uhr

Dankbarkeit, ein Gefühl oder Gespür, welches man in den verschiedensten Situationen des Lebens empfinden kann. Jeder kennt es, doch ist es schwer zu beschreiben und zu greifen. Das liegt vor allem auch daran, dass der Begriff der Dankbarkeit sehr viele verschiedene Ausmaße annehmen kann. Manche Menschen sind dankbar über materielles wie Geschenke, andere jedoch empfinden Dankbarkeit, wenn Menschen ihnen Zeit und Aufmerksamkeit schenken und ihnen etwas Gutes getan wird. In der Forschung wurde der Begriff Dankbarkeit, wenn auch in Maßen, vor allem im Bereich der Positiven Psychologie analysiert.

Bereits in einer Studie aus dem Jahre 2003, der Forscher Robert A. Emmons und Michael E. McCullough, wurde die Methode eines Dankbarkeitstagebuchs und dessen Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Menschen in ihrem alltäglichen Leben untersucht. Die beiden Forscher unterteilten ihre Probanden in drei verschiedene Gruppen, baten sie Tagebuch zu führen und beobachteten sie über einen Zeitraum von zehn Wochen. Die erste Gruppe (gratitude condition) wurde gebeten, über einen Zeitraum von zehn Wochen ein Dankbarkeitstagebuch zu führen. Sie sollten täglich aufschreiben, für was sie an diesem Tag Dankbarkeit empfanden. Probanden der zweiten Gruppe (hassles condition) sollten notieren was schlecht gelaufen war und die dritte Gruppe (neutral life events condition) bestand aus Personen, welche neutrale Lebensereignisse in ihrem Tagebuch festhalten sollten. Es folgten psychologische Befragungen aller Probanden.

Erstaunlicherweise konnte bei den Probanden der Gruppe eins, welche ein Dankbarkeitstagebuch geführt hatten, im Vergleich zu den anderen beiden Gruppen, ein deutlich größerer Optimismus Gedanke festgestellt werden. Sie waren glücklicher und lebensfroher. Auch ein Rückgang von stressbedingten Schmerzen wie Kopfschmerzen, Muskelschmerzen oder auch Schwindel konnte beobachtet werden. Die Probanden berichteten darüber hinaus einen besseren und längeren Schlaf und besuchten weniger häufig einen Arzt. Auch achteten Sie im Vergleich zu den anderen beiden Gruppen vermehrt auf ihre Fitness und betätigten sich sportlich!

Wie sich später herausstellte zeigten diese Ergebnisse auch, dass Dankbarkeit und das Pflegen von sozialen Kontakte in enger Verbindung zueinander stehen. Die Probanden berichteten ein Gefühl der Dankbarkeit vor allem während und nach sozialem Austausch wie beispielsweise einem Geschenk, für welches sie Dank empfanden. Soziale Beziehungen scheinen hier also einen großen Einfluss zu haben und sollten im Zuge dessen näher untersucht und mit Dankbarkeit in Verbindung gebracht werden.

Die Studie von Emmons und McCullough zeigt klar, dass sich Dankbarkeit positiv auf das alltägliche Leben auswirken kann. Darauffolgende Studien vertieften diesen Gedanken und erkannten einen Zusammenhang zwischen Dankbarkeit und Ängsten, Phobien und sogar Depressionen!

Referenzen

  • Emmons, Robert A, McCullough, Michael E. (2003): Counting Blessings Versus Burdens: An Experimental Investigation of Gratitude and Subjective Well-Being in Daily Life. Journal of Personality and Social Psychology, 2003, Vol. 84, No. 2, 377–389. DOI: 10.1037/0022-3514.84.2.377.