Jeder weiß, dass Sonnenlicht wärmt, guttut und für das wichtige Vitamin D in unserem Körper sorgt. Doch auf der anderen Seite wird vor der wohltuenden Sonne schon gewarnt, wenn wir noch im Kindesalter sind. Von Ärzten, Eltern, Medien und jeglichen Quellen erhält man die Anweisung, sich stets einzucremen und gut vor der Sonne zu schützen. Doch was ist an beidem dran? Ist Sonnenlicht nun eher gefährlich oder eher gut für unseren Körper und wie findet man einen gesunden Mittelweg?
Studien belegen eindeutig, dass Vitamin D für uns lebensnotwendig ist. Es sorgt unter anderem für einen ausreichenden Kalzium- und Phosphorstoffwechsel sowie die Mineralisierung des Knochengewebes. Dies schafft es jedoch nur, wenn es durch die Sonne, welche auf unsere Haut strahlt, in den Körper gelangt. Studien belegen, dass hierfür 30 Minuten direkte Sonneneinstrahlung auf die Haut ohne Sonnenschutz in Form von Cremes oder Textilien notwendig sind, um den Körper optimal mit Vitamin D zu versorgen. Auch der Ort auf der Welt, an dem wir leben oder die Jahreszeit können die Aufnahme von ausreichend Vitamin D schmälern. Durch die nationalen Erhebungen zur Gesundheit und Ernährung (NHANES) wurde festgestellt, dass der Vitamin D Spiegel in Blutproben, die im Sommer (Mai bis Oktober) entnommen wurden, höher waren als in den anderen Monaten des Jahres. Wissenschaftler, dieser und weiterer Studien empfehlen daher die dringende Supplementierung von Vitamin D während der Wintermonate.
Die andere Seite der Medaille ist jedoch auch nicht hinreichend effizient und vor allem nicht gesund für unseren Körper! Eine gesteigerte Aufnahme von Vitamin D und somit zu viel Sonneneinstrahlung auf die Haut bringt viele gesundheitliche Risiken mit sich, hier ist die Wissenschaft sich einig. Vor allem das Thema Hautkrebs wird heiß diskutiert und ist in vielen Studien erforscht worden. So belegen wissenschaftliche Studien eindeutig, dass Sonneneinstrahlung das Hautkrebsrisiko steigert.
Die Studienlage ist zwar auf beiden Seiten recht eindeutig, dennoch ist es schwer, eine Empfehlung für einen gesunden Mittelweg auszusprechen. Studien haben ergeben, dass Frauen, welche sich aktiv der Sonneneinstrahlung aussetzen, eine höhere Lebenserwartung haben als Frauen, die sich nicht der Sonne aussetzten; jedoch ist das Hautkrebsrisiko in der sonnenlichtexponierten Gruppe höher! Einen idealen Mittelweg scheint es auch vor allem daher nicht zu geben, da jeder Körper die direkte Sonneneinstrahlung anders aufnimmt. Eine kontrollierte Supplementierung scheint eine gute Alternative zu sein.
Referenzen
- P.G. Lindqvist, E. Epstein, K. Nielsen, M. Landin-Olsson, C. Ingvar, H. Olsson (2016). Avoidance of sun exposure as a risk factor for major causes of death: a competing risk analysis of the Melanoma in Southern Sweden cohort. J. Intern. Med. (2016).
- M.F. Holick (2007). Vitamin D deficiency. _N. Engl. J. Med. 357 266–281._J.L. He, R.K. Scragg (2011). Vitamin D, parathyroid hormone, and blood pressure in the National Health and Nutrition Examination Surveys. Am. J. Hypertens 24 911–917.