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Zink in der Nahrungsaufnahme und seine Wirkung als Schlafmodulator

Zink in der Nahrungsaufnahme und seine Wirkung als Schlafmodulator

Gepostet am Apr 15, 2022 um 2:35 PM Uhr

Lebenswichtige Nährstoffe und Spurenelemente gelangen durch unsere tägliche Nahrungsaufnahme in den Körper und werden verwertet. Eins dieser Spurenelemente und zugleich das im menschlichen Organismus am zweithäufigsten vorkommende ist Zink. Es ist für eine Vielzahl von biologischen Abläufen und Funktionen des Körpers unerlässlich und bewirkt einen weitreichenden Mangel, falls es nicht in ausreichender Menge aufgenommen wird. Nicht nur auf molekularer, sondern auch auf psychologischer Ebene ist Zink von großer Bedeutung.

Neuste Forschungen ergaben, dass Zink womöglich auch an der Regulierung des Schlafs beteiligt ist. In ihrer Studie aus dem Jahre 2017 über die Rolle von Zink als Schlafmodulator schafften die beiden Forscher Yoan Cherasse und Yoshihiro Urade eine Übersicht über bisherige Literatur, welche diese Annahme bestätigt. Sie versuchten zu bewerten, welcher molekulare Mechanismus an der Wechselwirkung zwischen Zink und Schlaf beteiligt sein könnte.

Cherasse und Urade fanden im Zuge ihrer umfassenden Literaturrecherche heraus, dass sich Schlaf vor allem im Kopf abspielt beziehungsweise wie alles in unserem Körper vom Gehirn gesteuert wird. Insgesamt sind es mehr als 50 Neurotransmitter und ihre jeweiligen Rezeptoren, welche am Zustand des Schlafs beteiligt sind. Auch Zink spielt im zentralen Nervensystem eine große Rolle, ist das zweithäufigste Spurenmetall und an zahlreichen Prozessen beteiligt. Forschungen konnten belegen, dass Zink unter anderem auch ein Modulator der neuronalen Aktivität des Gehirns ist. Dies lässt darauf schließen, dass die Menge an Zink, welche sich im Körper befindet, eng mit der Regulation des Schlafes zusammenhängt.

Da der größte Anteil der Spurenelemente durch Nahrung im Körper aufgenommen wird, ist auch diese eng mit der Konzentration von Zink und somit mit der Schlafqualität von Menschen verbunden. Bereits in der Vergangenheit wurden Untersuchungen hierzu angestellt. Die Forscher fanden des Weiteren heraus, dass Probanden, welche drei Monate lang täglich Zinkpräparate erhielten, im Vergleich zu den Kontrollpersonen eine verbesserte Einschlafzeit und Schlafeffizienz aufzeigten. Vor allem die Aufnahme von Zink in einer hohen Dosis, erreichbar durch Nahrungsergänzungsmittel, zeigte sich hier als wirkungsvoll.

Die vorangegangenen Studien gehen also mit den Ergebnissen von Cherasse und Urade einher und weisen darauf hin, dass es die Zink-Serumkonzentration ist, welche die Schlafdauer beeinflusst. Oral verabreichtes Zink erhöhte in Experimenten und Studien die Schlafdauer und -qualität bei Mäusen und Menschen. Dennoch ist es schwierig, bei einem solch weitreichenden Thema wie dem Schlaf eine Empfehlung für eine bestimmte Menge an Zink als Nahrungsergänzungsmittel auszusprechen.

Solche und weitere Studien tragen zu einem besseren Verständnis der vielfältigen Wirkung von Spurenelementen im Körper bei. Sie liefern nicht nur eine mögliche Erklärung dafür, wie Zink mit dem Schlaf zusammenhängt, sondern liefern auch erste Erkenntnisse darüber, wie der Schlaf selbst funktioniert und was seine eigentliche Funktion ist.

Referenzen

  • Cherasse, Yoan, Urade, Yoshihiro (2017). Dietary Zinc Acts as a Sleep Modulator. PubMed Central, International Journal of Molecular Science. doi: 10.3390/ijms18112334.